Die Zeit um Samhain

Die Zeit des Rückzugs zu den Wurzeln

Im Nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern!

Einsam ist jeder Busch und Stein,

Kein Baum sieht den anderen,

Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt

Als noch mein Leben licht war.

Nun, da der Nebel fällt

Ist keiner mehr sichtbar.

 

Wahrlich keiner ist weise,

Der nicht das Dunkel kennt,

Das unentrinnbar und leise

Von allen ihn trennt.

 

Herrmann Hesse


Im November liegen immer noch der Duft und die Farben des Herbstes in der Welt und verdrängen an manchen Tagen die bevorstehende Zeit der Melancholie. Die Dunkelheit tritt stärker in den Vordergrund und hüllt Land und Mensch ein. Nebel hängt in den kahlen Ästen und der Tod zeigt sich überall in der Natur. Der Rückzug des Lebens aus der aktiven Zeit vollendet sich in diesem Monat und die Vergänglichkeit setzt ihre Zeichen.

 

Immer bei den grossen Übergangen von Geburt und Tod öffnet sich das Tor zu jener Welt, die für uns im Unsichtbaren liegt. Allerheiligen und Allerseelen fallen in den November und schenken uns die Möglichkeit den Ahninnen und Ahnen zu gedenken, die vor uns die Brücke vom Dieseits ins Jenseits überschritten haben.

 

Die Zeit um Samhain lädt Dich ein, Deinen Verstorbenen zu gedenken und Dich ihrer zu erinnern. Eine Verbindung zu den verstorbenen Vorfahren aufzunehmen, ist wahrscheinlich die älteste Form von spiritueller Tätigkeit.

Kleines Ritual

Text folgt...


Räuchermischungen im November

Johanniskraut

Die Pflanze steht symbolisch für Licht und Sonne und vermag beim Verräuchern die Stimmung zu heben.


Holunderblüten

Sie verbreiten eine zuversichtliche, leichte Atmosphäre. Der Duft wirkt schützend.

Der Holunder ist ein Schwellenbaum.


Myrrhe

Der Duft der Myrrhe führt in die Tiefe und steht für Erde, Körper und Weiblichkeit. Sie eignet sich bestens für eine beruhigende Abendräucherung.


Opopanax

Das Harz bringt Ausgleich und Harmonie in die Seele und fördert die Intuition. Sein tiefes Aroma wirkt entschleunigend und bringt dem Geist Ruhe.


Dammar

Diesem Harz wird eine erhellende Wirkung zugeschrieben. Es bringt Licht ins Dunkle der Seele und eignet sich bei Traurigkeit, Schwermut und depressiver Verstimmung.


Alant

Die Wurzel verströmt einen veilchen- und kampferartigen Duft und löst ein geborgenes und warmes Gefühl aus. Blockierte Energien bringt der Duft wieder in Fluss.



Märchen im November

Die Kraft der Ahninnen und Ahnen

In verschiedenen Märchen werden Zeiten und Räume überwunden: die Heldinnen und Helden tauschen sich mit Verstorbenen aus, sie kummunizieren mit dem Tod, verhandeln über ihr Schicksal und lernen, sich dem Fluss des Lebens anzuvertrauen.

Der Segen der Urmütter und Urväter stärkt die Menschen bei den wichtigen Schritten im Leben. So ist jeder Abschied ein Neubeginn - neue Abenteuer warten und der Zauber der Märchen liegt über allem.

Frau Holle

Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm